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CMS-Systeme: WordPress & Co. im Überblick

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Wer auf der Suche nach einem Content Management System (CMS) ist, steht vor einer riesigen Auswahl: Tausende solcher Verwaltungssysteme stehen zur Verfügung, und viele davon sind kostenlos. Einen Überblick über beliebte Open Source CMS wie WordPress oder Typo3 sowie eine Erklärung, was ein CMS eigentlich ist, finden Sie hier!

Definition: Was ist ein CMS?

Mit Content Management System ist im Grunde nichts anderes gemeint als eine Software, mit der verschiedenste Web-Inhalte von mehreren Personen verwaltet werden können. Texte, Bilder, Videos, Kontaktformulare, Online-Shop-Kategorien – es gibt so gut wie keine Komponenten eines Webauftritts, die sich nicht über ein CMS festlegen lassen. Dadurch entsteht ein einheitliches Layout, das beliebig mit Inhalten gefüllt werden kann.

Wer im CMS welche Maßnahmen umsetzen kann, hängt ganz davon ab, wie die entsprechenden Berechtigungen vergeben werden. Jedenfalls können die berechtigten Personen auf die Benutzeroberfläche zugreifen und Inhalte, Design, Struktur etc. erstellen oder bearbeiten. Im Zuge dessen unterscheidet man:

  • Frontend – die Oberfläche, die User/innen sehen
  • Backend – die Verwaltungsoberfläche

Praktischerweise sind viele dieser Systeme sogenannte Open Source CMS und damit kostenfrei in dem Sinn, dass man keine Lizenz bezahlen muss. Arbeitszeit fließt natürlich trotzdem in das Management eines Webauftritts.

Open Source CMS

Beim Open Source CMS wie WordPress oder Typo3 ist der Name Programm: Der Quellcode kann jederzeit eingesehen werden. Das Gegenstück dazu sind proprietäre CMS, bei denen die Software allein der Entwicklerfirma gehört. Diese Systeme lassen weniger Freiräume, denn letztendlich ist man bei der Verwaltung und Verwendung immer abhängig vom Herausgeber.

Viele Open Source CMS liefern unendlich viele Möglichkeiten zur Funktionserweiterung. Plugins, Extensions, Add-Ons – wie man sie auch nennen mag, nützlich sind derartige Zusatzfeatures definitiv. Sollte man also bei der Wahl eines CMS nur danach entscheiden, wie viele Erweiterungen es gibt? Nein! Denn bei manchen CMS kann es passieren, dass der Sicherheitsfaktor umso stärker ins Wanken gerät, je mehr Plugins o.ä. man einsetzt.

Einfache CMS auf Deutsch:
kostenlose Systeme für Content Management

Die klassische Empfehlung für alle, die noch nie mit einem CMS zu tun hatten, lautet WordPress. Tatsächlich ist dieses sehr intuitive System wie gemacht für den Einstieg; daneben gibt es noch einige Alternativen wie etwa Joomla. Einen genaueren Vergleich finden Sie im nächsten Punkt. Bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen, stellen Sie sich aber am besten die folgenden Fragen:

  • Welchen Zweck soll das CMS erfüllen? Geht es um Blogging, den Aufbau einer Community, E-Commerce o.ä.?
  • Für welche Zielgruppe ist der Inhalt gedacht? Wie muss das Design dementsprechend aussehen?
  • Wie wichtig ist der Faktor Suchmaschinenoptimierung (SEO), z.B. in Form von anpassbaren URLs?
  • Wie steht es um die Sicherheit des CMS?
  • Wie gut ist der Support und kommt man ohne professionelle Betreuung zurecht?
  • Zeigt das CMS die Seite auf Mobilgeräten richtig an (Responsive Design)?
  • Welche Ressourcen stehen für die Verwaltung des CMS zur Verfügung? Werden nur 1-2 Leute daran arbeiten oder gibt es ein ganzes Team, das gleichzeitig Zugriff braucht und aufwendige Admin-Aufgaben durchführen muss?

Nehmen Sie sich bei der Entscheidung lieber zu viel Zeit als zu wenig. Von einem CMS auf ein anderes umzusteigen, ist aufwendig – Zeit, die man sich sparen kann, wenn man von vornherein richtig wählt. Sollte es „nur“ um eine schlichte Website gehen, werden Sie im folgenden Vergleich ganz bestimmt fündig.

CMS-Systeme als Liste:
einige Beispiele von WordPress bis Typo3

Alle Content Management Systeme an dieser Stelle aufzulisten, wäre leider fast schon unmöglich. Daher finden Sie hier in erster Linie beliebte CMS kurz beschrieben, eine (ebenso unvollständige) Liste mit weiteren Anbietern liefert Wikipedia.

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WordPress

Mit mehr als 26 Millionen Usern weltweit und einem Marktanteil von knapp 60 Prozent ist WordPress der unbestrittene Platzhirsch unter den Open Source CMS. Und das aus gutem Grund, denn kaum eine Software macht den Einstieg so leicht wie WordPress. (Bei sehr komplexen Projekten stößt das CMS allerdings an seine Grenzen.)

Besonders für Blogs ist WordPress eine gute Wahl, da das CMS intuitiv zu bedienen ist und vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Genauso lässt sich WordPress aber natürlich nutzen, um z. B. eine professionelle Website aufzuziehen, so wie hier:

kekinwien.at
Die Website von „Kunst Essen Kino“, erstellt mit WordPress (Quelle: https://www.kekinwien.at/)

Natürlich: Die innovativste Website wird man mit WordPress wohl nicht haben, da die Templates eben von Millionen anderen Leuten genauso verwendet werden. Dennoch erlauben es die zahlreichen Plugins, ein recht individuelles Projekt auf die Beine zu stellen.

Typo3

Dieses CMS ist gewissermaßen der große Bruder von WordPress, und zwar in dem Sinn, dass die Features bereits deutlich komplexer sind. Unter anderem wird Mehrsprachigkeit von vornherein unterstützt, sodass z.B. Texte sofort und direkt nebeneinander übersetzt werden. Sobald es also um Webauftritte mit einer Multi-Domain-Struktur oder große Portale geht, ist Typo3 auf lange Sicht sinnvoller als WordPress.

Achtung: Absolute CMS-Neulinge sollten viel Zeit einplanen, sich in Typo3 einzuarbeiten. Zumindest grundlegende Kenntnisse der Skriptsprache Typoscript sind erforderlich, um tatsächlich etwas aus dem CMS herausholen zu können.

Joomla!

Ähnlich wie WordPress ist Joomla! sehr einfach aufgebaut und schnell installiert, und wieder gibt es höchst flexible Gestaltungsmöglichkeiten. Mehr als 7.000 Erweiterungen sind theoretisch einsatzbereit, sodass jedes noch so kleine Detail an der Website ohne größeren Aufwand verändert werden kann. Am besten eignet sich Joomla für kleinere oder mittelgroße Projekte. Ein Beispiel ist diese Website eines Restaurants:

tiroler-wirtshaus.at
Website einer gastronomischen Angebotsgruppe mit 120 Mitgliedsbetrieben, erstellt mit Joomla (Quelle: https://www.tiroler-wirtshaus.at/)

Das ist nur eine von vielen Optionen, wie sich das CMS Joomla einsetzen lässt. Ein weiteres Beispiel ist die Website dieses regionalen Journals – auch im Journalismus wird Joomla verwendet:

soj.at
Quelle: soj.at, erstellt mit Joomla

Drupal

Drupal dürfte das mit Abstand schlankste modulare CMS sein, was die Basisausstattung betrifft. Dazu kommt eine Auswahl von tausenden Erweiterungen, die man beliebig hinzufügen kann. Der große Vorteil dieses Aufbaus: Man sieht nur jene Funktionen, die man eigenhändig ausgewählt hat und tatsächlich verwendet. Das macht Drupal als CMS sehr übersichtlich; zudem ist der Wartungsaufwand eher gering.

Gut zu wissen ist, dass bei Drupal nicht in Backend und Frontend unterschieden wird und mehrere Domains gemanaged werden können. Was die Thematik betrifft, ist dieses CMS am besten für Community-basierte Seiten geeignet. User-Generated Content (Foren, Social Media, …) ist eindeutig die große Stärke und das erklärte Ziel von Drupal.

Diese „Big 4“ sind natürlich erst der Anfang. Weitere zunehmend populäre CMS sind:

  • Magnolia: ein System, das sich gut für Handels- bzw. Kommerzzwecke eignet
  • Kirby: ein kostenpflichtiges CMS, das ohne Datenbanken funktioniert und für kleinere Projekte am besten geeignet ist
  • Magento: eine Mischung aus CMS und E-Commerce-Software

Soweit der Überblick, doch wie schneiden die beliebten Content Management Systeme im direkten Vergleich ab?

Beliebte CMS im Vergleich:
Typo3, WordPress oder Joomla?

Letztendlich können wir Ihnen die Entscheidung, welches CMS für Ihr Projekt am besten geeignet ist, nicht abnehmen. Wir können jedoch immerhin die größten Vor- und Nachteile von WordPress, Typo3 und Joomla nennen und so eine Orientierungshilfe geben!

Vorteile

Nachteile

WordPress

Vorteile

  • Installation innerhalb weniger Minuten
  • optionales Hosting-Paket, bei dem sich WordPress um Technik und Server-Verwaltung kümmert
  • intuitive Bedienung
  • auch für Einsteiger übersichtlich
  • viele Tutorials & große Community
  • Erstellung eigener Themes mit HTML-Grundkenntnissen möglich

Nachteile

  • nicht für komplexe Webseiten geeignet
  • für Aspekte wie Mehrsprachigkeit sind Plugins nötig
  • nicht unbedingt das sicherste CMS, da nach Sicherheitsupdates ggf. nicht mehr mit allen Erweiterungen kompatibel
  • hoher administrativer Aufwand
  • Rechte für die Bearbeitung können nicht allzu detailliert festgelegt werden
  • ältere Themes z.T. nicht im Responsive Design

Typo3

Vorteile

  • gut für große Portale wie z.B. Online-Shops oder Unternehmensseiten
  • Schnittstellen zu Business-Anwendungen verfügbar
  • Multi-Domain-Struktur
  • Mehrsprachigkeit ganz ohne Plugin
  • große Community
  • Responsive Designs
  • sehr umfassende Verwaltung von Nutzungsrechten
  • bei umfassenden Projekten besser strukturiert als WordPress
  • sehr sicher dank laufender Updates im Rahmen von Long Time Support (LTS)

Nachteile

  • hoher Aufwand sowohl für Setup als auch für laufende Betreuung nötig
  • ohne Fachkenntnisse in Typoscript nur schwer zu bedienen
  • aufwendigere Updates zu neuen Versionen
  • vergleichsweise hohe Systemanforderungen

Joomla!

Vorteile

  • anspruchsvolle Anwendungen bereits ohne Plugins
  • über 7.000 verfügbare Erweiterungen
  • sehr aktive Community
  • viele Tutorials
  • Möglichkeit zur sehr spezifischen Verteilung von Rechten zur Bearbeitung
  • Festlegen von beliebig vielen Nutzerrollen

Nachteile

  • viele Eingabefelder und dadurch verwirrender als WordPress
  • immer nur ein Haupt-Inhalt möglich
  • Unterteilung der Erweiterungen in mehrere Kategorien (Plugins/Module/Komponenten) kann verwirrend sein

Da in einem einzigen Beitrag unmöglich alle Einzelheiten gegenübergestellt werden können, möchten wir an dieser Stelle auf diesen ausführlichen Vergleich von Typo3 und WordPress bzw. WordPress und Joomla verweisen.

Außerdem sei noch einmal gesagt: Ja, WordPress und Joomla liefern diverse Themes und Templates. Werden diese ohne jegliche Individualisierung übernommen, wirkt das Design der Website allerdings schnell abgekupfert bzw. nicht gerade einzigartig. Während es also nicht primär darum gehen sollte, welches CMS die meisten Erweiterungen bietet, heißt das zugleich nicht, dass Sie auf diese Möglichkeiten ganz verzichten sollten.

Zusammengefasst können Sie sich bei der Auswahl eines Content Management Systems an diesen Faktoren orientieren:

  • Umfang des Projekts (Blogging mit WordPress vs. großer Online-Shop mit Typo3)
  • Größe des Teams, das mit dem CMS arbeiten soll
  • bestehende Vorkenntnisse versus absolutes Laien-Niveau

Die Entscheidung ist gefallen? Dann wünschen wir viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Website mit dem CMS Ihrer Wahl!

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